Russland – Ukraine
SWR1 Leute – Wie widerstandsfähig kann ein Volk auf Dauer sein?
„Christoph Brumme beschreibt in „Im Schatten des Krieges“ den aktuellen Alltag in der Ukraine. Bei aller Tragik zeigt sein Buch auch den Freiheitswillen, die Hilfsbereitschaft und den Humor der Ukrainer*innen.“
Fischen beim Donner der Kanonen
„Andrei regt sich im Biergarten darüber auf, dass die Russen in Krementschuk auch eine Rakete ins Sportstadion geschossen haben, nicht nur auf das Einkaufszentrum. Er versteht das nicht. «Warum wollen sie ein Stadion zerstören?», fragt er immer wieder. «Blöde Frage», antwortet der Banduraspieler Dima. «Damit man nicht mehr Fussball spielen kann.»
Das Ukraine-Tagebuch von Christoph Brumme.
Die Sehnsucht nach dem Kriegsende
Das Wunschdenken, das viele im Westen hegen, hilft nicht. Denn Putins Hass auf den Westen ist grenzenlos, er braucht ihn zu seinem Machterhalt. Von Christoph Brumme bei Ukraine verstehen
Wieder einmal heulen die Sirenen, zunächst eine, dann alle gleichzeitig. Trotz Luftalarm bleiben wir im Biergarten sitzen. Zuletzt hat unsere Luftabwehr kurz vor der Stadt einige russische Raketen abgeschossen. Die Staatsgrenze ist ja nur etwas mehr als einhundert Kilometer entfernt, die Vorwarnzeit beträgt also nur ein paar Schluck Bier. Luftalarm wird schon ausgelöst, wenn Raketen in unseren Oblast Poltawa eindringen. Ob sie dann über uns hinwegfliegen und andere Städte treffen sollen oder ob sie direkt für uns bestimmt sind – das kann in dieser kurzen Zeit nicht vorhergesagt werden. …weiterlesen »
Der Kriegsalltag macht höflich
„Mein Sohn sagte mir: Papa, ich will da leben, wo uns die Russen nicht erschießen können“
Der Krieg ist allgegenwärtig
Zu Beginn waren seine Freunde der wichtigste Grund in der Ukraine zu bleiben – sie wollte er nicht zurücklassen. „Das ist wirklich eine Gewissensfrage gewesen.“ Zum anderen dachte er, er könne als Autor interessantes Material zu schreiben bekommen und der dritte Grund war, dass er „relativ effektiv helfen“ konnte. …weiterlesen »
Der gute ukrainische Nationalismus
Im Kampf um die Freiheit richtet Kiew die Energien mehr nach innen als nach aussen
Nationalismus kann auch produktiv sein – gerade für die Ukraine, die als verspätete europäische Nation immer noch in den Geburtswehen liegt. …weiterlesen »
Leben im Krieg: Tagebuch-Aufzeichnungen aus der Ukraine
Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich erzählt Brumme über seinen ersten Luftalarm und warum die angekündigten Waffenlieferungen der Bundesregierung auf ihn peinlich wirken. Mein gestriges Interview für SWR-Aktuell.
„Im Schatten des Krieges“ … betrügt sich Deutschland selbst
Deutsche Welle: Erste Rezension meines gestern in Deutschland erschienen Buches „Im Schatten des Krieges“.
„Christoph Brumme ist skeptisch über ein baldiges Ende des Krieges. Russland habe bis heute keinerlei juristische und moralische Verantwortung für die massenhaften Morde an den Ukrainern im 20. Jahrhundert übernommen. Und die Propaganda in den letzten acht Jahren hat ihr Übriges getan: „Die Mehrheit der Russen will diesen Krieg, und je länger er dauert, desto mehr, desto fanatischer. Eine (vorübergehende) Niederlage Russlands würde die Rachegelüste dort nur ins Unendliche wachsen lassen. Das Ende des Krieges kann nur mit dem Ende des russischen Staates in seiner jetzigen Form kommen. Russland kämpft jetzt tatsächlich auch selbst um seine Existenz.“
Neues Buch: Im Schatten des Krieges
»Was man im Krieg lernen kann? Stumpft man ab, setzt irgendwann die Macht der Gewohnheit ein? Macht der Krieg »hart«, gefühllos, erhaben über Schmerzen? Nein. Das sind nur Klischees. Jeder Tag bringt neues Grauen. Im besten Fall lernt man für einige Zeit, heftige Gefühle zu unterdrücken, weil es den Lebenstrieb schwächen würde, ihnen nachzugeben.«