Empfang in Rostov-na-Donu, 26.07.07

Ich war mindestens geschockt, als ich mich setzte. Ich hatte Teekränzchen und Gebäck erwartet, keinen Raum voller Kameras und keinesfalls so viele Gäste. Das Fauchen der Käuzchen noch in den Ohren, sollte ich nun vor laufenden Kameras erzählen, wovon ich im Donbass geträumt hatte. Zuerst habe ich aber zurück fotografiert.
In Russland fuhr ich nur 2000 Kilometer mit dem Fahrrad, nur von einem Zipfelchen dieses Landes kann ich den Straßenstaub beschreiben. In den Steppendörfern leben Menschen, die viel Zeit haben. Man bemerkt es an kleinen Gesten – so im Dorfgeschäft, wenn eine Frau eine Tüte Zucker reklamiert, weil die Tüte leicht beschädigt ist. Ich sah Holzhäuser mit vier Satellitenschüsseln, obwohl eine schon 1500 TV-Programme empfangen kann. Auch hier fragt jeder dritte Fußgänger: Haben Sie Hunger? Brauchen Sie Wasser? Kann ich Ihnen helfen? Wollen wir Freundschaft schließen?

Themen: Tour de Wolga

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