Ziegenbock, wo er lebt (2)
Mittagspause, ich lege mich ins Gras. Noch zwei, drei Stunden bis Velika Novasilka, wo es, ganz sicher, ein mittelkleines Besäufnis mit Vasja und Freunden geben wird.
Der Himmel ist fotogen, sattes Blau, weiße Wölkchen. Ich knipse bloß, um das Licht zu testen (Foto 1). Die Digitaltechnik hat das Fotografieren ja weiter demokratisiert, verflacht, und ihr gleichzeitig abgrundtief schöne Möglich- keiten verschafft; der Entwicklungsprozess, der früher im Labor stattfand, wird heute am Computer simuliert.
Neben mir denkt noch jemand über sein Schicksal nach. (2 – 3) Das schwarze zottelige Wesen, das den Baum kratzt, gehört nicht (wie gestern notiert) zu einer Kuh, sondern zu einer Ziege. (4 – 5) Eine schwarze Gesellin hat der Herr, interessant. Aga, er fühlt sich angesprochen. Aber Gras, Sträucher und Bäume sind fotografisches Gift, geben nichts her, sind fast immer langweilig und der Feind des Purismus. (6) Na bitte, er hat mich verstanden, und er lässt sich auch mit Gras schmücken. (7) Nun die störende Dame noch aus der Geschichte entfernen, und fertig ist das Postkartenmotiv. (8)
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