Ziegenbock, wo er lebt (7)

Vasja ist zu Hause. Tochter Julka steht am Gartenzaun. Was tut der Freund, nachdem ich das Gepäck abgeladen habe? Er repariert das Fahrrad. Der Ket- tenschutz ist gebrochen, elftausend Kilometer hat er gehalten. Das knapp ein- hundert Euro teure Licht leider nur drei Tage. (Foto 1)

Fotografieren: Schnappschüsse kriegt jeder hin, wie auch jeder im Lotto ge- winnen kann. Ergiebig wird das scheinbar so Leichte erst, wenn man den Blick für Formen, Kontraste und Theatralik schult. Weil mich das Letztere besonders interessiert, versuche ich in diesem Jahr häufiger Menschen zu fotografieren, und zwar mit einem möglichst natürlichen, freien Ausdruck und bei ihren alltäglichen Handlungen. Ein Foto soll Witz und Hintersinn haben, und es soll nach meiner Auffassung mit Liebe gemacht werden; der Fotografierte soll das Gefühl haben, leicht berührt zu werden. Um einen gelungenen Roman zu schreiben, reicht es, sich selber zu lieben.

Foto 2: Vor lauter Freude über mein Kommen pflügt Vasja Kartoffeln. Julkas Aufgabe ist es, Gewicht zu sein.  18.30 Uhr

Das Abendlicht einfangen – rotes Haus, 20.00 Uhr. (3)

15.06.2009, 130 Kilometer, 6 h 37’

Themen: Tour de Wolga

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