Offener Brief der historisch-philologischen Gesellschaft Charkow

Die historisch-philologische Gesellschaft Charkow wendet sich in einem offenen Brief an alle Akademiker der Welt, an alle gelehrten Gesellschaften, Universitätsmitarbeiter, an alle Literaten und Künstler.

Die Historiker und Philologen Charkows weisen darauf hin, dass „die offizielle russische Propaganda und die russischen Medien versuchen, die Befürworter von Demokratie und Freiheit in der Ukraine als nationalistische Nazi‐ähnliche Radikale und Extremisten darzustellen, die das Dasein der russischsprachigen Gemeinschaft bedrohen. Diese Goebbels‐Rhetorik hat nichts mit der ukrainischen Realität zu tun.“

Die Wahrheit sei vielmehr, dass „die russische Sprache immer ungehindert in den ukrainischen Medien, Schulen und Universitäten sowie im täglichen Leben gebraucht wurde. Die Ukraine hat eine der besten Gesetzgebungen der Welt, wenn es um Rechte ethnischer Minderheiten geht. Dies schließt auch staatliche Schulen mit ein, die nicht nur Russisch, sondern auch Tatarisch, Ungarisch, Polnisch und Rumänisch als Lehrsprachen verwenden. In vielen Orten – Charkow eingeschlossen – ist es die ukrainische Sprache, die in der Tat Schutz und Unterstützung braucht.“

Man vergleiche die Aussagen der Charkower Wissenschaftler mit den Behauptungen in deutsche Medien, die ethnischen Russen im Osten des Landes wünschten einen Anschluss an Russland.
Betreffs der Bemerkung, dass es in vielen Orten die ukrainische Sprache ist, die des Schutzes bedarf, sei darauf hingewiesen, dass in der Ukraine ca. 8 von 10 Zeitungen in russischer Sprache erscheinen.

Da ich den Oblast Charkow (ukrain. Charkiw) in den letzten sieben Jahren 12 Mal mit dem Fahrrad durchgequert und dort auch Freunde habe, kann ich den Befund bestätigen, der auf dieser Karte dargestellt wird: „Ukraine’s East-West Divide: It’s Not That Simple“.
Anders als in deutschen Medien immer wieder behauptet wird, wird auch in dieser Region auf dem Land mehrheitlich Ukrainisch gesprochen.

Die Zeitung „Вечерний Харьков“ informiert hier über den russischen Staatsbürger und Hitler-Verehrer Mika Ronkainen, der in Charkow auf dem Gebäude der Provinzverwaltung die russische Flagge hisste.

Themen: Russland - Ukraine

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