Journalistische Ethik in Zeiten des Krieges

Journalisten sollten sich bewusst sein, warum es wichtig ist, in Kriegszeiten keine Gerüchte zu verbreiten, keine Halbwahrheiten, keine Vermutungen und Gefühle als Tatsachen auszugeben.

„Ich bin seit drei Tagen auf der Krim und behaupte, die Stimmung der Mehrheit der Bevölkerung zu kennen“, klingt anders als, „Die Mehrheit der Krim will zu Russland“. (Oder die Mehrheit im Osten der Ukraine.)
Wenn sich solch Gerüchte / Einschätzungen / Vermutungen in der Öffentlichkeit festsetzen, materialisieren sie sich in der politischen Arena.
Wenn sich in Deutschland die Überzeugung durchsetzt, dass die Hälfte der Ukrainer gerne in Russland leben würde, wäre das eine politsche Katastrophe – die womöglich schon eingetreten ist.

Auch Politiker lesen Zeitungen und bilden sich aufgrund von Sekundärquellen ihre Meinungen. Manchmal merkt man an den Zitaten, welche Zeitungen sie lesen – Gregor Gysi die BERLINER ZEITUNG, Angela Merkel SPIEGEL ONLINE.
Wer als Journalist Gerüchte und Vermutungen als Tatsachen ausgibt, beeinflusst womöglich politische Entscheidungen.

Wahrheit und Lüge entscheiden über Leben und Tod. Journalisten sollten wissen, dass sie potentielle Schreibtischtäter sind. Deshalb sollten sie den Lesern zu erkennen geben, wie gut sie die Materie kennen, über die sie berichten.

Themen: Russland - Ukraine

Kommentare

  • Honigdachs-Galerie

  • Themen