Noch eine spaltende These
„Was trennt die russischsprachigen Ukrainer von den übrigen?“, wird der Historiker Jochen Hellbeck in einem Interview mit SPIEGEL-ONLINE gefragt.
Die richtige Antwort müsste lauten: Nichts.
Denn selbst die Ukrainer, deren Muttersprache russisch ist, sind meistens räumlich nicht von denen getrennt, deren Muttersprache ukrainisch ist. Rein russischsprachige oder rein ukrainischsprachige Gegenden sind eher selten. Schul-, Universitäts- und Theatersprache ist ohnehin in allen Landesteilen ukrainisch. Die populärste Sprache dürfte womöglich ohnehin Surschyk sein, ein Mischmasch aus beiden Sprachen.
Die Antwort von Jochen Hellwig – „zwischen Ost und West zieht sich ein Graben“ – blendet die Wanderungsbewegungen innerhalb des Landes aus, auch die aus sowjetischer Zeit, außerdem die mindestens „stille“ Opposition
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