Essays
Schein und Wirklichkeit (2)
Der Schein entwirklicht die Wirklichkeit, er mildert sie ab, er ist ein Fetisch, in ihm überwindet der Mensch Raum und Zeit und schwebt körperlos über den Dingen. Das Selbst liebt im Schein sein Bild.
„Wir haben den Sozialismus / die Demokratie / die beste / fortschrittlichste aller möglichen Welten erreicht.“
Wer spricht da, welche senil-konfuse Gemeinschaft? Selbst wenn dieses oder jenes politische System erreicht wäre, was hilft es mir, dem Einzelnen? …weiterlesen »
Schein und Wirklichkeit (1)
Dass nichts so ist, wie es zu sein scheint, ist eine Banalität, die auch für das Sein gilt, wie für jedes Ding und jede Person.
Säkulare Gesellschaften richten ihr Handeln jedoch nicht nach dem Sein, sondern nach der Wirklichkeit; sie versuchen es zumindest. Die Adressaten der Illusionen sind nicht der Himmel und die freien Sonntage, sondern das Materielle und das Jetzt. …weiterlesen »
Was kann der Roman heute leisten?
Heinrich von Kleist sprach mit großem Respekt von den Malern, weil diese bereit seien, „jahrelang zuzubringen mit dem Geschäft, die Werke großer Meister zu kopieren“. Das Kopieren dient dem Zweck, Regeln zu erlernen, sich das Wissen über Bildaufbau, Proportionen, Kontrastwirkungen und Dynamik anzueignen. Und nicht etwa die Gefühlswelt von Leonardo da Vinci. …weiterlesen »
Joseph Beuys und die Mosaikkunst in Russland und in der Ukraine
Die Mosaike an den Buswartehäuschen in der Ukraine und in Russland stammen zumeist aus der Ära von Leonid Breschnew, 1965 – 82.
Anfang der 1960er Jahre breitete sich in der Sowjetunion der Busverkehr auf dem Lande aus, und die Дорожные павильоны (Warte-Pavillons) wurden häufig nach dem Vorbild der Moskau Metro-Stationen gestaltet. …weiterlesen »