Goldene Epoche
Heute sehen wir eine Bushaltestelle aus der Goldenen bzw. Neorömischen Epoche, in welcher versucht wurde, die Architektur der klassischen Antike wieder zu beleben. Dieser Stil wird auch der übermütige genannt. Frech werden Motive aus der Propaganda – idealisierte tanzende Mädchen und Frie- denstauben – mit den klassischen Formen der Säulen und Bögen kombiniert. Man meint, vielleicht vor dem Eingang eines römischen Bades zu stehen, aber nicht vor einer ukrai- nischen Bushaltestelle.
Manche Bushaltestellenforscher vertreten die Auffassung, bei der Goldenen Epoche habe es sich um eine wirtschaftlich besonders ertragreiche gehandelt. Die Mosaikkünstler hätten demnach sich auch größere Freiheiten nehmen können. Diese Deutung ist allerdings umstritten. Die Geschichte der Bushaltestellen in der Ukraine zeigt, dass in der Regel zur gleichen Zeit mehrere Stile praktiziert wurden, abhängig auch von der Verfügbarkeit der Steine bzw. regionalen Traditionen.