Radfahrer und DIE ANDEREN
Es gibt zwei Gruppen von Menschen, Radfahrer und DIE ANDEREN. DIE ANDEREN verstehen nichts vom Radfahren, die Radfahrer verstehen nicht DIE ANDEREN. DIE ANDEREN sagen: Radfahrer sind verrückt. Radfahrer denkt: Wie verrückt sind doch nur DIE ANDEREN. DIE ANDEREN sitzen in Blechkisten und sehen nichts von der Landschaft: Sie schubsen, sie drängeln, sie riskieren ihren Tod und das Sterben anderer, um sich zwei Minuten länger vor dem Fernseher langweilen zu können. DIE ANDEREN sind eine sonderbare Spezies, denkt der Radfahrer, er staunt, dass Menschen, die in Wohnungen mit fließendem Trinkwasser leben, sich streiten können.
Die Landschaft frisst den Radfahrer auf. Er ist die lässige Kuh, die weiß, dass morgen der Schlachter kommen kann, und der das Grünzeug dennoch schmeckt. Er ist der Schwan, der mit dem Schnabel die Gänse zur Ordnung ruft. Der Radfahrer kann fliegen, auch wenn es DIE ANDEREN nicht glauben, bloß, weil sie es noch nie gesehen haben. Radfahrer kämpfen mit Wölfen und Bären, das Messer im Maul. Zecken, weiß der Radfahrer, sind nicht zu besiegen, aber Wölfen begegnet man in Augenhöhe.
Da, wo DIE ANDEREN sind, ist Party, das ganze Land scheint besoffen, weil er gefeiert wird. DIE ANDEREN sind rasch beleidigt, wenn er nicht mit ihnen feiert. Sie sind ja alle verrückt, DIE ANDEREN, das weiß er ja.
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