Berlin – Karparten

Exif_JPEG_PICTUREDen ersten Abschnitt bis in die Karparten habe ich geschafft. Anfangs fuhr ich ziemlich viel – 140 km am ersten Tag, dann 204 km und 185 km. Das war natuerlich zu viel, aber es machte und macht so grossen Spass, auf dem Liegerad zu fahren!

Ausserdem ist es eine schoene Motivation, von so vielen Menschen Beifall zu bekommen, mit erhobenen Daumen und Zurufen gegruesst zu werden, so viele Kinder und selbst Grossmuetter lachen zu sehen. Einige Male schien es mir so, als seien Autofahrer ueber meinen Anblick so abgelenkt, dass es zu Auffahrunfaellen haette kommen koennen. Ein Mal filmte mich ein Busfahrer beim Fahren.

Der Scorpion ist schlichtweg eine Sensation, er loest mehr Neugierede aus als die teuersten Autos und siblerbeschlagene Motorraeder, wie einiger Biker erleben mussten, als ich vor einem Restaurant neben ihren Maschinen parkte und das Publikum sich um mein geniales Trike versammelte.
Weil der Scorpion nicht in die gewohnten Muster passt, halten die Autofahrer auch groesseren Abstand als zu einem herkoemmlichen Rad, so dass ich mich jetzt noch sicherer fuehle als auf den frueheren Touren.

Nach dem rasanten Anfang bin ich dann meistens Tagestouren zwischen 100 – 130 km geradelt. Bis hierher nach Kolomyja waren es 1379 km, gefahren an 11 Tagen und in 86,47 h. Spitzengeschwindigkeit 59,78 km/h, was auch voellig ausreichend ist, schon da flatterte das Trike doch recht stark.

Die Vor- und Nachteile zwischen Liege- und klassischem Rad werde ich spaeter ausfuehrlich eroertern. Ein wichtiger Unterschied besteht jedenfalls darin, dass der Hintern nicht oder kaum belastet wird, wunde Stellen wird man sich im Scorpion nicht reiben, das kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen. Die einzigen gesundheitlichen Beschwerden, die ich hatte, waren Sodbrennen und Sonnenbrand, letzterer vor allem auf den Unterarmen und im Nacken.

Nun bin ich hier bei Freunden, ruhe mich einige Tage aus, spaziere in den Bergen. Einige Freunde sind an der Front, Dima wurde inzwischen ein Bein amputiert. Die Freunde haben Geld gesammelt und ihm einen Mini-Traktor gekauft, so dass er wenigstens auf diese Weise sich fortbewegen kann und nicht „ans Haus gefesselt“ ist. Er bekommt eine Rente von umgerechnet 60 Euro, so viel kosten etwa die monatlichen kommunalen Gebuehren fuer Gas und Wasser und Strom.

Uebermorgen werde ich weiter Richtung Dnjepr radeln und u.a. zwei deutsche Freunde treffen, auf deren Erzaehlungen ich schon sehr gespannt bin. Dann geht es weiter nach Poltawa …

Themen: Tour de Wolga

2 Kommentare to “Berlin – Karparten”

  1. Jensinski schreibt:
    16th.Juni 2015 um 21:41

    Bin schon gespannt auf Deinen Scorpion. Laskawo Prosimo! 🙂

  2. Olga von der Wolga schreibt:
    20th.Juli 2015 um 09:13

    …ein tolles Foto, muss meinem Sohn zeigen:-)

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