Wieder einmal Ekelgefühle / So irre, im Krieg zu leben / Peinlich, Deutscher zu sein / Abgesang auf die Unschuldigen mit blutigen Händen / Doitsches Bier für die ruzzen
Ich sitze in einer Kneipe im Zentrum von Poltawa, trinke allein, weil fast alle romantischen Trinkerfreunde an den Fronten dienen. Lese Hans Falladas Bericht über sein Überleben im „Dritten Reich“, d.h. „In einem fremden Land – Gefängnistagebuch 1944“.
Zwischendurch Rauchpause. Mein Sohn ruft aus Berlin an und gratuliert mir zum Vatertag und sagt, ich sei der beste Vater der Welt.
Tatsächlich ist er der beste Sohn der Welt, trotz schwerer Krankheiten lebensmutig, einfach ein Wunderkind, Multitalent, Diplomat, Humorist, Mama Theresa.
Dann heulen die Sirenen, Raketen im Anflug, ich lese deutsche Nachrichten – ein selbstverliebter Möchtegern-Pazifist fordert Verhandlungen mit den Massenmördern im Kreml – man soll „die Streithähne trennen“, wohl damit er ruhig schlafen kann / „damit das (!) Töten aufhört“, wie er sagt. Die Mörder beim Namen zu nennen ist er zu feige, zu dumm und zu bequem. Das ist dem SPIEGEL eine Spitzenmeldung wert. „Auch der ostdeutsche Schriftsteller XYZ setzt sich für Verhandlungen ein.“ Gratismut, der gut bezahlt wird, oder: „Beifallklatschen der Hände, die eigentlich Dampfhämmer sind.“ (Franz Kafka) Wie verhandelt man mit Bomben und Raketen? –
Meine Rettung: Maxim! Nicht das Maschinengewehr, sondern ein Freund, ein Bruder, ein Leidensgenosse, der die Kneipe betritt. Der Mann mit den blauesten Augen von Poltawa, Terence Hill wie aus dem Gesicht geschnitten. Wir spielen Pingpong mit Worten, verständigen uns schnell. Natürlich wird er sein Haus / seine Familie / seine Stadt verteidigen, sollten die ruzzen gegen Poltawa vorrücken. „Das Schießen ist ja nicht so schwer.“ Allerdings weiß er noch nicht, wie er dann seine kranke über 80-jährige Großmutter schützen wird.
Nachdem er gegangen ist sehe ich einen ZDF-Bericht aus Moskau über die „Rede von Wladimir Putin bei Militärparade zum Gedenken an Weltkriegsende“.
„Derweil in den (Moskauer) Supermärkten: Deutsches Bier, westlicher Wein, Lebensmittel. Erst wenn die und westliche Medikamente unter Sanktionen fielen, sagen Experten, würde sich was ändern in Putins Reich. Wirtschaftswissenschaftler Wladislaw Insosemez: „98 (!) Prozent des Hopfens für die Bierproduktion kommt aus Deutschland und Tschechien. Wenn man diese Lieferketten trocken legen würde, dann würde die ganze Lebensmittelindustrie aufstehen. Das wird aber nicht passieren, und das ist nur ein Beispiel, warum die Bevölkerung nichts von den Sanktionen merkt.“
Wie bitte? Die Deutschen und die Tschechen verkaufen den ruzzen Hopfen? Ohne die Doitschen und die Tschechen könnten die ruzzen kein Bier trinken? Die ruzzen drohen euch mit der Einäscherung eurer Städte und ihr verkauft den Massenmördern Hopfen ?????????????????????
16th.Mai 2024 um 19:15
Man lese das Gedicht „Der Rubel auf Reisen“ von August von Platen aus dem Jahre 1833 und schon ist die Wirkungslosigkeit von Sanktionen erklärt. Der ru. Bevölkerung westliche Medikamente zu verweigern, ist mMn mit christlicher Nächstenliebe und den universellen Menschenrechten nicht vereinbar. Andererseits, in der international bedeutendsten Weltsprache formuliert: Make ruzzia small again!
17th.Mai 2024 um 07:42
Aber die Kriegsverbrechen der ruzzen sind mit christlichen. Nächstenliebe vereinbar? Warum sollte der Westen den Mördern bei der Genesung helfen? Und warum Hopfen liefern; damit die Mörder fröhlich morden?
Sanktionen wirken sehr wohl, würden aber besser wirken, wenn ihre Einhaltung auch kontrolliert werden würde.
17th.Mai 2024 um 14:17
„Die deutlichen Warnungen der Regierung in Washington zeigen offenbar bereits Wirkung. Die chinesischen Exporte nach Russland fielen im März um fast 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Und die russische Zeitung »Kommersant« vermeldete jüngst, dass es Russland an Elektronikprodukten mangle, weil sich chinesische Banken zunehmend weigerten, Zahlungen zu akzeptieren.“
https://www.spiegel.de/ausland/russland-und-china-xi-jinping-zelebriert-den-besuch-von-wladimir-putin-in-peking-a-9338509f-eb34-4097-a151-719b17f2d8a1