Tour de Wolga
Letzte Etappe (4)
Noch etwa 120 Kilometer bis Saratow. Es ist achtzehn Uhr, 160 Kilometer bin ich gefahren. Durchschnittliche Geschwindigkeit heute: 19,5 km/h. Noch etwa sechseinhalb Stunden reine Fahrzeit. Vielleicht sieben. Etwa neunzig Minuten für Pausen, zum Trinken, Lesen und Träumen. So rechne ich.
Doch was soll ich nachts um zwei oder drei Uhr in Saratow? Mich an die Wolga setzen und singen? …weiterlesen »
Tour de Wolga
Letzte Etappe (3)
2007 stand neben der Tankstelle noch eine kleine Bar. Ich erinnere mich so gut daran, weil die Kellnerin so exaltiert unfreundlich war. Es saß nur ein Gast in der Bar, er aß Spiegelei, das ich ebenfalls bestellte, doch die Kellnerin sagte, sie schließe jetzt und habe keine Lust, noch etwas zu kochen. Es war acht Uhr morgens.
Der Gast rief mir zu: „Das ist Russland!“.
„Ich kenne Russland anders“, sagte ich.
„Sie sind doch der deutsche Fahrradfahrer, über den im Radio berichtet wurde?“, fragte er.
„Und jetzt habe ich Hunger“, sagte ich.
„In zwanzig Kilometern kommt die nächste Bar“, sagte er. …weiterlesen »
Tour de Wolga
Letzte Etappe (2)
Von der Pilzsuppe löffle ich nur die Brühe, die Pilze schmecken nach nichts. Ohnehin wird am Essen immer mit Gewürzen gespart. Ich stamme doch aus Indien und liebe es scharf!
Hinter mir betätigen sich Bauarbeiter, sie bauen ein neues Fenster ein, das heißt für mich: Fliehen vor dem Lärm.
Aufs Fahrrad, runter zum Choper. Das Wasser scheint nicht zu fließen, sondern vor sich hin zu stinken. …weiterlesen »
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Аудио: дорожные впечатления
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4248635,00.html
Toje tam, treti snak: http://www.honigdachs.com/category/audio-%D0%B0%D1%83%D0%B4%D0%B8%D0%BE/
Tour de Wolga
Letzte Etappe (1)
Zehn vor sechs wache ich auf. Der Himmel ist bewölkt, es nieselt. Die Tropfen spritzen durch das Moskitonetz. Ich trinke etwas Wasser, rolle den Schlafsack ein, ziehe die Fahrradklamotten an, schlage eine Mücke tot, lasse die Luft aus der Matratze, klappe das Taschenmesser ein, das nachts immer griffbereit neben mir liegt, und verstaue es, wie auch die Stirnlampe, in der Lenkertasche.
Normalerweise brauche ich vierzig Minuten vom Aufwachen bis zur Abfahrt. …weiterlesen »
Tour de Wolga
Zwischen Hunger und Uebelkeit
Die Tabletten haben zweifellos eine Wirkung. Jedes Mal, nachdem ich sie eingenommen habe, überkommt mich das Gefühl, den Mageninhalt entleeren zu müssen. Und gleich am ersten Abend nach der Abfahrt aus Blisnjuki passiert es auch: Ich erbreche den Borschtsch, den ich soeben gegessen habe, auf die Straße. …weiterlesen »
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Питання до українців / Вопросы к украинцам
Крістоф Д. Брумме
«Питання до українців»
Переклад: Людмила Мельник
Чому ви дозволяєте переконувати себе в тому, що ваша країна розділена? Лише тому, що на Західній Україні є декілька ідіотів, які нападають на російськомовних словами: тут розмовляють лише українською!? Тому, що на Донбасі Степана Бандеру вважають фашистом? Невже це не дрібниці по відношенню того, що пережило старше покоління в Україні, ваші дідусі і бабусі? …weiterlesen »
Russland - Ukraine
Fragen an die Ukrainer
„Warum lasst ihr euch einreden, euer Land sei gespalten? Weil es in der westlichen Ukraine ein paar Idioten gibt, die russischsprachige Menschen anblaffen: Hier wird Ukrainisch gesprochen!? Weil im Donbass Stepan Bandera als Faschist gilt? Sind das nicht Kleinigkeiten, verglichen mit den Erlebnissen eurer Großeltern?“
Siehe: „Christoph D. Brumme, Fragen an die Ukrainer, Ukraine-Nachrichten“: http://ukraine-nachrichten.de/fragen-ukrainer_3638_meinungen-analysen
Tour de Wolga
Im Krankenhaus
Ich wusste immer, dass ich ein schlechter Zeuge bin, vor allem hier, in der Ukraine und in Russland. Ganz unverschuldet gelte ich als ein besonderer Gast. So auch heute im Krankenhaus.
Von außen betrachtet ist das Gebäude so hässlich und alt, dass man als Kranker eigentlich nur weglaufen möchte. …weiterlesen »
Tour de Wolga
Aussichten
Kredit fuer alles verspricht der neue Kapitalismus auf dem alten Mosaik. Fluechtig ist die Botschaft, der man glauben soll. Man borgt von der Zukunft – ein unsicheres Geschaeft.
Tatsaechlich ist diese Art von Scheinheiligkeit schwerer zu durchschauen als die Propagandamaerchen im – Gott habe ihn selig – Staat gewordenen Sozialismus. …weiterlesen »