Russland – Ukraine

Macbeth aus Moskau – der Krieg als Tragödie

Notizen zum Krieg (9), 25.07.2024
Das Erdöl sträubt sich gegen die Einteilung in fünf Akte, wusste Bertolt Brecht. Es ist an zu vielen Orten und in zu vielen Formen gleichzeitig. Man kann es nicht in die Tasche stecken, im Gegensatz zu Gold- oder Silbermünzen oder Edelsteinen. Sein symbolischer Gehalt ist gering, sein Anblick nicht verführerisch, man will es nicht trinken oder wie einen Ring oder ein Armband auf der Haut tragen.
Um Erdöl wurden Kriege geführt, aus Erdölprodukten wurden Erdöl verarbeitende Industrien aufgebaut, die Erdöl verbrauchende Produkte herstellten, die Erdöl verbrauchende Infrastruktur benötigten, ebenso wie für die Entsorgung der Erdölprodukte. Heute verbraucht die Menschheit ungefähr 15 Milliarden Liter Erdöl pro Tag.

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Jürgen Habermas auf hohem Ross

Notizen zum Krieg (8), Poltawa, 24.07.2024
Kein guter Start in den Tag. Kaum geschlafen. Zwei Mal bin ich kurz nach dem Einschlafen von den Sirenen geweckt worden. Dazu die Hitze in der Wohnung (28 – 29 Grad) und die sirrenden Blutsauger.
Nach dem Frühstück Interview für den Hessischen Rundfunk, der Moderator Sebastian Schreiber war sehr sympathisch und kompetent. Nur mir kam alles banal vor, was ich sagte. Keine originellen Formulierungen. Ich konnte wählen, Aufzeichnung oder Live, und wählte die Aufzeichnung, was ein Fehler war, mir fehlte die Anspannung.
Der Moderator fragte u.a., warum ich weiterhin in Poltawa lebe. Ich sagte das Übliche (Helfen können, Freunde nicht im Stich lassen, auch: Anerkennung und Respekt für mein Hierbleiben zu bekommen – wie z.B. gestern auf dem Markt von einer Salat-Verkäuferin).

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„Sie nehmen das achselzuckend zur Kenntnis“- Deutscher in der Ukraine über Reaktionen auf NATO-Gipfel

Beim NATO-Jubiläums-Gipfel in Washington ist auch der ukrainische Präsident Selenskyj. Die Ukraine gehört dem westlichen Verteidigungsbündnis nicht an, und doch wurde Selenskyj weitere Unterstützung im Kampf gegen den Aggressor Russland versprochen. Wie das alles bei den Menschen in der Ukraine ankommt, das hat SWR-Aktuell-Moderator Jonathan Hadem den Schriftsteller Christoph Brumme gefragt. Er lebt in Poltawa in der Ukraine.

https://www.ardaudiothek.de/episode/swr-aktuell-im-gespraech/sie-nehmen-das-achselzuckend-zur-kenntnis-deutscher-in-der-ukraine-ueber-reaktionen-auf-nato-gipfel/swr-aktuell/13547125/

Sanatorium, Schach, Black Metal und ein soziales Experiment: ein Mann im Rock

Notizen zum Krieg (7) – Poltawa, 06.07.20224
Gestern war wieder ein gelungener Tag. Vormittags habe ich gelesen und geschrieben, dann Hauptmann V. im Sanatorium besucht (12.000 Schritte gelaufen), mit ihm Schach gespielt und für abends zum Konzert verabredet, zusammen mit zwei anderen Freunden. Folk war angekündigt, aber es war Hardrock, Black Metal. Wahrlich, wir leben in finsteren Zeiten, manchmal möchte man schreien. Dort konnte man es tun, ohne in die Psychiatrie eingewiesen zu werden. Rockkonzerte im Krieg haben eine heilende soziale Funktion, konnte ich sehen.

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Auf Position

Zurück in meinem geliebten Poltawa, nach einer Woche Arbeitsurlaub im Oblast Charkiw. Wieder viele „heiße“ Diskussionen geführt mit Freunden und Fremden. Einmal habe ich mich „skandalös“ verhalten – Christoph klingt wie Rammstein, sagte ein Zeuge. Wenn Männer sich zu gut erholen …

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August-Reise nach Deutschland

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General a.D. Bühler und Rohstoffe

Beim MDR wird der in militärischen Fragen sehr kompetente General Bühler auf meinen „Rohstoff-Artikel“ bei N-TV angesprochen. Seine Antworten sind ziemlich oberflächlich und nicht von Sachkenntnis geprägt. Insbesondere der Hinweis, dass Russland ja selbst viele Rohstoffe habe, überzeugt nicht. Lithium bspw. hat Russland wohl nur 1 Mill. Tonnen Vorkommen, die Ukraine bis zu 15 Mill. Ausserdem geht es nicht nur um Lithium, sondern generell um Russlands ökonomische und materielle Interessen. Dies schließt ein, der Ukraine ihre Reichtümer zu rauben und eine Integration der ukrainischen Volkswirtschaft in die europäischen Märkte zu verhindern.

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Ausgewählte Zitate zu Russlands wirtschaftlichen und räuberischen Kriegsgründen

Aus Washington Post, Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag 2023, SIRIUS – Zeitschrift für Strategische Analysen, Neue Zürcher Zeitung, Handelsblatt:

1. „Im Ukraine-Krieg geht es um die Bodenschätze und Energien des Landes“, von Anthony Faiola und Dalton Bennett, Washington Post, 10. August 2022
„Der Kreml raubt diesem Land die Bausteine ​​seiner Wirtschaft – seine natürlichen Ressourcen.
Nach fast sechs Monaten des Kampfes hat Moskaus schlampiger Krieg zumindest eine große Belohnung eingebracht: die erweiterte Kontrolle über einige der mineralreichsten Gebiete Europas. Die Ukraine beherbergt einige der weltweit größten Titan- und Eisenerzreserven, Felder mit unerschlossenem Lithium und riesige Kohlevorkommen. Zusammen sind sie zig Billionen Dollar wert.

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In der Ukraine kämpft Russland um Rohstoffe

Mein Kommentar bei N-TV: Im Westen wird der Krieg häufig als Verlustgeschäft für Russland gesehen. Doch das ist nicht die russische Perspektive. Russland kann der Ukraine mehr rauben, als es im Frieden verlieren würde.

https://www.n-tv.de/politik/Der-Krieg-gegen-die-Ukraine-ist-fuer-Russland-ein-Kampf-um-Rohstoffe-article25032685.html

Wie man (als Deutscher) im Krieg nicht verrückt wird

Poltawa, 19.06.2024
Ich habe mir den Krieg viel schlimmer vorgestellt, vor ruzzlands Überfall auf die Ukraine. Das klingt absurd, ich weiß. Aber ich hatte ja regelmäßig ruzzisches Propaganda-Fernsehen gesehen, um zu verstehen, was der Feind plant. Und dort wurde detailliert geschildert, wie die ruzzländische Luftwaffe innerhalb von drei Tagen ukrainische Großstädte wie in Syrien in Schutt und Asche bomben wird, woraufhin „Spezialtruppen“, sprich KGB/FSB „die restlichen Aufgaben“ erfüllen werden, d.h. mindestens 1,5 Millionen Ukrainer in Lagern internieren werden.

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